Traumatherapie nach dem Heilpraktikergesetz
Wie verläuft eine Therapie?
1) Sich kennenlernen
Die ersten 2 bis 4 Sitzungen dienen dazu, sich gegenseitig kennenzulernen.
Bei einer traumasensiblen Begleitung spielt die Beziehung zwischen der Therapeutin/der Coachin und der hilfesuchenden Person eine tragende Rolle, weil die Klientin/der Klient ein Gefühl von Sicherheit benötigt, um sich überhaupt dem Prozess der Traumaintegration zu öffnen.
Daher ist es wichtig, dass die „Chemie stimmt“, damit du mit mir über alles offen und ehrlich sprechen kannst. Ich lerne während der ersten Sitzungen deine genaue Situation, dein Anliegen und deine Symptome kennen.
Wenn ich dabei auf begleitende bzw. andere psychische Erkrankungen oder eine schwere Symptomatik einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung stoße, deren Behandlung außerhalb meines Kompetenzbereiches liegt, so werde ich mit dir offen darüber sprechen und dich darin unterstützen, passende Behandlungsmöglichkeiten zu finden.
Zum Schluss legen wir gemeinsam Ziele fest, die wir am Ende unserer Arbeit erreichen möchten.
Um diese Ziele zu erreichen, werde ich dir eine Vorgehensweise vorschlagen, die ganz auf deine Bedürfnisse und dein Anliegen abgestimmt ist. Wenn du damit einverstanden wirst, steigen wir in den therapeutischen Prozess der Traumaintegration ein.
2) Therapeutischer Prozess
Bei der Gestaltung des therapeutischen Prozesses orientiere ich mich an dem drei Phasen-Modell nach Pierre Janet.
Stabilisierung
Wir beginnen mit deiner Stabilisierung und mit der Aktivierung deiner Ressourcen. Das ist eine sehr schöne Phase, die dich stärken soll. Wir stärken dein Erleben im Hier und Jetzt, deine Selbstregulationsfähigkeit und weiten dein Stresstoleranzfester.
Konfrontation
So wirst du gut auf die zweite Phase der Konfrontation vorbereitet, auf die Phase der Aufarbeitung der traumatischen Erlebnisse. Dabei werde ich sehr darauf achten, dass du immer im Stresstoleranzfester bleibst und nicht in den Traumastrudel gerätst.
Integration
In dieser Phase werden die traumatischen Erlebnisse in das biographische Gedächtnis integriert. Die im therapeutischen Prozess gewonnen Ressourcen sollten noch einmal deutlich und greifbar gemacht werden, sodass sie dir nachhaltig und langfristig zur Verfügung stehen.
3) Nachsorge
Nach ca. 4 bis 6 Wochen nach dem Therapieende nehme ich noch einmal Kontakt zu dir auf. Dieses ca. 20-minütige Gespräch ist kostenfrei für dich. Du kannst mir berichten, wie es dir nach unserer Zusammenarbeit geht, ob noch weitere Fragen oder Themen sichtbar geworden sind, die du gemeinsam mit mir bewegen möchtest.
Gibt es Nebenwirkungen bei einer Therapie?
Darüber wird meiner Meinung nach viel zu wenig gesprochen. Daher ist es mir sehr wichtig, dich darüber aufzuklären.
1) Während der therapeutischen Prozesse können Veränderungen in der Wahrnehmungen von Affekten, Erlebnissen, Erinnerungen und Beziehungen erfolgen. Das führt möglicherweise zu einem veränderten Verhalten, was in deinem Umfeld vielleicht ambivalente Reaktionen verursachen kann.
2) Du arbeitest mit mir gemeinsam an der Integration von sehr unangenehmen, traumatischen Ereignissen, was dich in der aktuellen Situation belasten kann, auch wenn ich sehr darauf achte, dass es nicht zu einer Retraumatisierung kommt.
3) Im Laufe unserer Arbeit wachsen dein Bewusstsein und Wissen über dein Innenleben und die Fähigkeit zur Selbstregulation. Die Kompensationsstrategien, die früher anstelle der gesunden Selbstregulation standen, werden schwächer. Unter Umständen kann dein Wohlbefinden in der mittleren Phase der Therapie sinken, bevor es wieder steigt.
Behandlungsvertrag und Berufsordnung
Wir schließen nach dem Patientenrechtegesetz und dem BGB einen Behandlungsvertrag ab. Ich halte mich an die Berufsordnung für Heilpraktiker für Psychotherapie, veröffentlicht auf der Website des Verbandes freier Psychotherapeuten (VFP), dessen Mitglied ich bin.